Digitale Belichtungskorrektur

Selbst geübten Fotografen kann es passieren, dass ein schönes Foto nicht korrekt belichtet ist. In diesem Artikel beschäftigen wir uns damit, wie man die falsche Belichtung in der digitalen nachbearbeitung am Computer erkennt und was man tun kann, damit auch diese Fotos in vollem Glanz erstrahlen.

Erkennen einer falschen Belichtung

Falsch belichtete Fotos sind für das geübte Auge einfach zu erkennen. Es gibt einige typische Merkmale, die du einfach sehen kannst, wenn du weißt, worauf es ankommt.

Ein sicheres Werkzeug, mit dem eine falsche Belichtung eindeutig erkannt wird, ist das Histogramm.

Überbelichtete Fotos

Meistens einfach zu erkennen sind überbelichtete Fotos. Die hellsten Stellen des Bildes sind rein weiße Flächen und weisen keinerlei Zeichnung auf. Das Histogramm reißt nach rechts hin aus, im linken, dunklen Bereich fehlen zumeist dunkle Tonwerte.

Unterbelichtete Fotos

Ebenfalls recht einfach erkennbar ist ein unterbelichtetes Foto. Typische Symptome sind ein dunkler Gesamteindruck, die dunkelsten Bereiche des Fotos weisen keine Zeichnung mehr auf sondern bestehen aus flächigem schwarz. Im Histogramm bewegen sich die Tonwerte im linken, dunklen Bereich.

Fehlender Kontrast/ Grauschleier

Diese Art der falschen Belichtung ist am schwierigsten zu erkennen. Auf den ersten Blick ist mit dem Foto alles in Ordnung. Wenn du dir das Histogramm ansiehst, erkennst du, dass sich die meisten Tonwerte in der Mitte befinden.

Zu hoher Kontrastumfang der Szene

Es gibt Situationen, wo sich eine Über- oder Unterbelichtung gar nicht vermeiden lässt. Das sind Szenen mit sehr hohem Kontrastumfang. Die Lösung heißt hier HDR. Nur mit einem HDR Foto kann eine korrekt belichtete Darstellung gemacht werden.

Belichtungskorrektur am Computer

Mit diesen Werkzeugen kannst du die Belichtung am Computer anpassen. Die Werkzeuge folgen in den meisten Bearbeitungsprogrammen den gleichen Prinzipien.

Tonwertkorrektur (links) und Gradationskurven (rechts).

Belichtungskorrektur mit Tonwertkorrektur/Histogramm

Ein sehr übersichtliches Werkzeug ist das Histogramm oder die Tonwertkorrektur. Du siehst dabei wie gewohnt den ist-Stand der Tonwertverteilung. Mit den kleinen Pfeilchen darunter kannst du nun Änderungen durch Verschieben vornehmen. In den meisten Programmen kann diese Änderung auch noch für jeden Farbkanal (rot, grün, blau) einzeln oder für alle Kanäle gemeinsam durchgeführt werden.

Belichtungskorrektur mit Gradationskurven

Mit der Gradationskurvefunktioniert das sehr ähnlich wie bei der Tonwertkorrektur. Nur hast du hier mehr Eingriffmöglichkeiten, was aber auch etwas mehr Übung erfordert. Im Hintergrund wird der ist-Stand der Tonwertverteilung angezeigt. Darüber liegt das eigentliche Werkzeug, die diagonale Linie. Auf dieser Linie kannst du per Mausklick Ankerpunkte setzen. Durch verschieben der Ankerpunkte wird die Gradationskurve geformt. Links unten sind die dunklen Tonwerte, rechts oben die hellen. Wenn du nun die Kurve rechts oben etwas nach unten ziehst und links unten etwas nach oben, dann werden die dunklen Tonwerte aufgehellt und die hellen Werte werden abgedunkelt.


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