Fotografieren lernen: Die Grundlagen

Die Fotografie ist dein liebstes Hobby und du möchtest nun besser fotografieren lernen? Oder stehst du ganz am Anfang und willst einfach mal wissen, worum es beim Fotografieren geht?

Diese Grundlagen der Fotografie geben einen guten Überblick, worauf du mit deiner Kamera achten musst, um wirklich bessere Fotos zu schießen.

Fotografieren lernen auf besserfotografieren.com

Fotografieren lernen – dein Fototraining
Fotobegriffe erklärt – zum Nachschlagen

Fotografieren lernen Grundlagen

Du kannst die Grundlagen nacheinander von oben bis unten lesen, oder hier zu den einzelnen Abschnitten springen.

Kamera beherrschen
Das Motiv
Belichtung im Griff
Bildkomposition
Schärfe und Unschärfe
Der richtige Moment
Digitale Korrekturen
Beurteilung deines Fotos

 

1. Kamera beherrschen

Im ersten Schritt nehme ich dich auf einen Fotospaziergang mit und gebe einen Überblick über die wesentlichen Kamerafunktionen. Welche Einstellungen sind für dich jetzt relevant und welche Knöpfe kannst du dir auch noch etwas später genauer ansehen?

Außerdem erfährst du alle Schritte, die du bei einer neuen Kamera vornehmen musst, um die ersten guten Fotos zu schießen. Starten wir gleich los!

Schon klar, Anleitungen lesen ist langweilig und wenn du eine neue Digitalkamera gekauft hast, möchtest du direkt mit dem Fotografieren starten. Das ist für den Anfang auch völlig ok. Wenn du die Kamera nicht nur für Schnappschüsse verwenden möchtest, kommt aber einmal ein Punkt, an dem du die Technik entweder beherrschst oder sie limitiert dich in deiner kreativen Entfaltung.

Klar ist auch, dass du nicht die Gebrauchsanleitung deiner DSLR auswendig lernen musst, um tolle Fotos zu machen. Was sind also die wirklichen Basics und mit welchen Kamerafunktionen kannst du dich später auch noch vertraut machen?

Kamerafunktionen, die für den Anfang wichtig sind

Gehen wir das ganze praktisch an: Du hast deine neue Kamera ausgepackt, zusammengebaut (Objektiv montiert, Speicherkarte und Akku eingesetzt) und möchtest gleich einen kleinen Fotospaziergang machen (Wichtigste Funktionen in fett markiert). Das perfekte Fototraining! Ganz zu Beginn solltest du die Uhrzeit und das Datum richtig einstellen und deine neue Speicherkarte formatieren, damit sie bereit ist für deine neue Kamera. Du spazierst los und findest sofort dein erstes Fotomotiv: eine schöne Wiesenblume. Eine grundlegende Frage ist nun, welchen Kameramodus du an deinem Einstellrad auswählen solltest. Du solltest wissen, was der Unterschied zwischen den Kameramodi Auto, P, Tv oder S, Av oder A, M und B ist. Wenn du diese Einstellung vornimmst, ohne zu wissen, was sie bedeutet, wirst du oft nicht das gewünschte Ergebnis bekommen. Ein grober Überblick genügt und du kannst einen Modus nach dem anderen ausprobieren und kennenlernen.

Ganz für den Anfang ist der Auto oder der P Modus sicherlich der geeignetste für dich. Im konkreten Beispiel mit der Wiesenblume ist der A oder Av Modus mit großer Blendenöffnung (kleine Blendenzahl) ideal (aber P ist auch ok), weil du so eine schöne Unschärfe ins Bild bekommst.

Sehr wichtig, bevor du deine ersten Fotos schießt, ist auch die ISO Einstellung deiner Kamera. Die Einstellung ist grundsätzlich im Automatik Modus. Wenn du im Dunkeln fotografierst, solltest du den ISO Wert manuell anpassen, da die Kamera die Einstellung sonst unter Umständen zu hoch wählt. Durch hohe ISO Einstellungen wird die Qualität deiner Fotos beeinträchtigt. Für eine optimale Qualität deiner Fotos solltest du wenn möglich immer ISO 100 einstellen. Im Beispiel mit der Wiesenblume sollte die ISO einstellung mit Auto oder ISO 100 ok sein, wenn du an einem hellen Tag fotografierst.

Die Steuerung des eingebauten Blitzes ist bei der Wiesenblume jetzt nicht so wichtig. Hier benötigst du keinen Blitz. Wir spazieren also weiter, es ist ein sehr sonniger Tag und du willst ein Portraitfoto von einen Freund machen, der dich bei diesem Spaziergang begleitet. Ja genau, in dieser Situation solltest du den Blitz verwenden. Der Grund ist, dass durch die starke Sonne im Gesicht oft sehr harte und unschöne Schatten entstehen. Der Blitz schwächt diese Schatten gut ab. Automatisch würde deine Kamera aber höchstwahrscheinlich den Blitz nicht einschalten, das musst du manuell machen. In einer anderen Situation passiert genau das umgekehrte: Du bist bei einem Konzert auf einer Freiluftbühne und es ist schon dunkel. Wenn du deine Kamera im Auto Modus betreibst, wird wahrscheinlich der Blitz automatisch aufspringen und wild herumblitzen, das ist eine Hilfe für den Autofokus. Blitzen in dieser Situation ist aber nicht nur störend für andere Konzertbesucher, es bringt auch gar nichts außer dass die Köpfe vor dir etwas erhellt werden. Die Musiker auf der Bühne – die ja dein Motiv sind – erreicht das Blitzlicht vermutlich gar nicht. Daher solltest du den Blitz in diesen Situationen manuell deaktivieren. Das geht aber nicht im Auto Modus deiner Kamera, hierzu musst du in den P, Av oder A, Tv oder S oder in den M Modus wechseln.

Kamerafunktionen für Fortgeschrittene

Eine DSLR bietet dir die Möglichkeit, so ziemlich alle fototechnischen Parameter manuell zu kontrollieren. Die Technik macht es auch möglich, alle Parameter automatisch steuern zu lassen.

Nutze gerade zu Beginn die Automatikfunktionen deiner Kamera, wenn du dir nicht sicher bist, welche Einstellungen die richtigen sind. So wirst du von der Technik nicht überfordert und kannst dich um andere, wichtigere Aspekte wie zum Beispiel die Bildkomposition und das Motiv deiner Fotos kümmern.

Die Kameraausrüstung

Eine Anmerkung zur Kameraausrüstung selbst: Du kannst als Hobbyfotograf ganz vernünftig mit einer normalen, digitalen Spiegelreflexkamera starten. Lass dir keine ausgefallenen Zubehörteile aufschwatzen, denn als Foto Anfänger kannst du noch gar nicht wissen, was du wirklich brauchst.

Ich habe auch eine Zeit gebraucht, um herauszufinden, was ich eigentlich fotografieren will und welches Zubehör mir dabei hilft und welches nicht. Im Artikel über meine Kameraausrüstung findest du hilfreiche Hinweise, welches Teil du wofür einsetzen kannst und worauf es bei der Auswahl wirklich ankommt.

Eine DSLR (Digitale Spiegelreflexkamera) bietet eine Vielzahl ein Einstellungen. Für den Anfang genügt es aber, wenn du mit einigen wenigen davon vertraut bist.

Tipp #1: Unterschiede zwischen den Kameramodi

Verschaffe dir von Anfang an einen Überblick, was die Buchstaben Auto, P, Tv oder S, Av oder A, M und B auf dem Auswahlrad deiner Kamera bedeuten. Es ist nicht so schwierig, wie es scheint!

Mehr dazu findest du hier:
Die Blende
Der ISO Wert
Die Belichtungszeit

2. Das Motiv

Ein sorgfältig ausgewähltes Motiv ist ein solider Anfang, um bessere Fotos zu schießen. In Punkt 2 erfährst du, worauf du bei der Auswahl des Motives achten solltest.

Ohne Motiv gibt es kein sinnvolles und spannendes Foto. Viele Schnappschüsse haben kein Motiv und sind daher oft nichtssagend und austauschbar. Ein erster Schritt, um besser fotografieren zu lernen, ist daher, dass du dich immer vor dem Drücken des Auslösers fragst:“ Was ist das Motiv?“

„Was ich hier sehe ist schön, davon mache ich ein Foto. Das muss dann auch schön sein“. Klappt nicht!

Ein gutes Motiv finden

Es gibt bessere und schlechtere Motive. Wie findest du ein richtig gutes Motiv und wie weißt du, wenn du DAS Motiv gefunden hast?

Das sind Zutaten, die für ein gutes Motiv und ein spannendes Foto sorgen:

  • An einer exotischen Location fotografieren
  • Dramatisches Wetter (Gewitter, Sonnenuntergang, Regen, Sturm) für den richtigen Hintergrund
  • Bei Menschen: gutes Styling der Haare, Make-up, Kleidung, Pose
  • Landschaften: Extreme sind spannend (klein und groß), markante Linien und Formen, Farbkontraste
  • Makroaufnahmen sind immer spannend, da sie eine Sicht wiedergeben, die wir mit dem nackten Auge nicht haben

Um zu wissen, wann ein Motiv außergewöhnlich ist, braucht es etwas Erfahrung. Das Kamera-„Auge“ sieht eine Situation immer etwas anders als dein Auge. Deswegen solltest du dir beim Betrachten einer Szene bereits vorstellen können, wie ein Fotos davon aussieht. Zu Beginn solltest du daher wenig zögern und lieber schnell und oft abdrücken.

Damit du das Erkennen eines guten Motives lernen kannst, schau dir die Fotos zuhause am Computer genau an und vergleiche mit deiner Erinnerung der Situation. Wie hat es für dein nacktes Auge ausgesehen? Wie sieht am Foto aus?

Das Motiv richtig auf das Bild bringen

Suche dir ein einziges Objekt als Hauptmotiv aus und konzentriere dich darauf. Von der Art des Motives hängt auch die Bildgestaltung ab. Wie setzt du genau dieses Motiv am besten ins Szene?

Eine interessante Frage zum Thema Motiv, die du dir immer wieder stellen solltest: „Was ist NICHT das Motiv, was ist NICHT wichtig für mein Bild?“

Genau diese Elemente solltest du nämlich gar nicht erst in dein Foto lassen. Suche eine andere Perspektive, wo dein Motiv nicht von anderen Dingen gestört wird. Wenn nicht anders möglich, kannst du den Bildausschnitt etwas enger wählen oder in der digitalen Nachbearbeitung etwas nachhelfen.

Fotos aus einer unüblichen Perspektive – von unten, oben aus einer anderen Höhe als die Größe eines erwachsenen Menschen – wirken viel interessanter und spannender. So wie hier beim Blick von oben in einem Casino in Las Vegas, NV.

Tipp #2: Interessiere dich für dein Motiv…

… dann werden deine Fotos davon auch interessant! Es ist so einfach. Wenn du ein interessantes Motiv gefunden hast, dann lerne es von allen Seiten und aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln kennen. Fotografiere dein Motiv aus den ungewöhnlichsten Perspektiven, dann wirst du die Betrachter deiner Fotos fesseln.

3. Belichtung im Griff

In Punkt 3 mache ich dich mit den Details der Belichtung vertraut. Wovon hängt die Belichtung eigentlich ab und was kannst erreichen, wenn du sie bewusst kontrollierst?

Als Fotografie Grundlage ist die richtige Belichtung eines Fotos ein wichtiges Ziel. Fortgeschrittene Fotografen sollten diese Regeln auch bewusst brechen.

Ein unter- oder überbelichtetes Bild hat meistens wenig Farbtiefe und es fehlt an Bilddetails, die entweder in ein überbelichtetes weiß ausreißen oder in schwarzen Flächen verschwinden. Bei einem korrekt belichtetem Foto ist der hellste Punkt weiß und der dunkelste Punkt schwarz und dazwischen verteilen sich die verschieden hellen Bereiche. Damit können Farben richtig zur Geltung kommen und helle sowie dunkle Flächen haben ausreichend Struktur.

Für ein richtig belichtetes Foto kannst du dich zumeist auf die Automatikfunktionen deiner Kamera verlassen. Die berühmten Ausnahmen sind Winterfotos mit viel Schnee, welche immer unterbelichtet sind und Fotos mit hohem Schwarzanteil, welche immer überbelichtet sind. In diesen Fällen ist eine manuelle Belichtungskorrektur ratsam.

In schwierigen Lichtsituationen, wie zum Beispiel Gegenlicht Motive, kannst du auch versuchen, die Belichtung manuell anzupassen. Im Normalfall misst die Belichtungsautomatik der Digitalkamera den gesamten Bildbereich, was bei deinem Portrait im Gegenlicht zu einem schwarzen, unterbelichtetem Gesicht führt. Du kannst hier, wenn vorhanden, den Messbereich auf mittenbetont setzen. Die zweite Möglichkeit ist eine manuelle Belichtungseinstellung, was bei ausreichender Erfahrung kein Problem ist.

Die Belichtung eines Fotos wird von Blende, ISO und Belichtungszeit bestimmt. Diese Faktoren sind voneinander abhängig. Wenn du als Ausgangsposition Einstellungen hast, die eine korrekte Belichtung ergeben und du beispielsweise eine kleinere Blendenöffnung wählst, wird das Ergebnis unterbelichtet sein. Um dem entgegenzuwirken kannst du einen der beiden anderen Werte anpassen: ISO oder Belichtungszeit. In der Grafik wählte ich eine längere Belichtungszeit, um wieder eine richtige Belichtung zu bekommen.

Tipp #3: Verstehe die drei Belichtungsfaktoren

Blende, Belichtungszeit und ISO sind die 3 Faktoren, die für die Belichtung deiner Fotos ausschlaggebend sind. Das Verständnis wie diese 3 Faktoren zusammenspielen ist wichtig, damit du deine Fotos bewusst gestalten kannst.

Mehr dazu findest du hier:
Die Blende
Der ISO Wert
Die Belichtungszeit

4. Bildkomposition

Jetzt kennst du deine Kamera und hast ein tolles Motiv gefunden. Wo soll dieses Motiv jetzt hin? In die Mitte? Rechts? Links? In Schritt 4 zeige ich dir, wie du dein Motiv in Szene setzt.

Die Bildkomposition entscheidet gemeinsam mit der Belichtung wesentlich den Gesamteindruck des Bildes. Um dich auf die bewusste Gestaltung deiner Fotos konzentrieren zu können ist es notwendig, dass du die Kamera gut bedienen kannst.

Position – Gestaltungsgrundlagen

Ein guter Anhaltspunkt für die Bildkomposition sind bekannte Gestaltungsregeln wie die Drittelregel oder der goldene Schnitt. Diese Gestaltungsregeln berücksichtigen die menschliche Wahrnehmung und was Menschen als harmonisch und optisch spannend empfinden.

Der Bildbereich wird bei der Drittelregel horizontal und vertikal in 3 gleich große Teile geteilt. An den 4 Kreuzungspunkten der Linien sind die besten Plätze, um dein Hauptmotiv zu positionieren. Du kannst die bei vielen Kameramodellen diese Linien im Sucher als Unterstützung einblenden lassen.

Bildausschnitt

Nicht nur die Position des Motives im Bildausschnitt beeinflusst die Bildwirkung. Auch die Größe des Motives und das Größenverhältnis vom Motiv zum Hintergrund solltest du dir bewusst überlegen, weil du damit unterschiedliche Wirkungen erzielen kannst. Wenn du das dem Zufall überlässt, wirst du vielleicht zuhause das Foto ansehen und dir denken, dass der riesige Berg im Hintergrund deines Fotos total winzig aussieht, obwohl du mit dem Bild zeigen wolltest, dass deine Freundin oder dein Freund davor winzig aussieht. Klarer Fall von falscher Bildwirkung, weil das Foto „falsch“ aufgenommen wurde oder gar nicht darüber nachgedacht wurde, was das Ziel des Fotos ist.

Stelle deine eigenen Regeln auf

Du kannst natürlich alle hier vorgestellten Regeln brechen oder gleich eigene Regeln erfinden. Vielleicht kommst du beim Experimentieren mit deiner Digitalkamera auf einige interessante Ideen!

5. Schärfe und Unschärfe

Kontrolliere die Schärfe in deinen Fotos. Setze Unschärfe und Schärfe gekonnt für bessere Fotos ein! Hier erfährst du wie.

Deine Fotos können sehr viel interessanter werden, wenn du die Schärfe und Unschärfe bewusst einsetzt. Oft macht ein bewusst unscharf gehaltenes Objekt im Vordergrund den Unterschied zwischen einem langweiligen Schnappschuss und einem Foto mit dem „Pro“ Look. Mit der Wahl der Schärfe kannst du den Blick des Betrachters auf bestimmte Bildbereiche lenken.

Wie genau entsteht die Unschärfe im Foto? Bei der Unschärfe wird zwischen Bewegungsunschärfe und Tiefenschärfe/unschärfe unterschieden. Bewegungsunschärfe ist meistens nicht erwünscht. Sie entsteht durch Verwacklung des Fotos oder sich schnell bewegende Motive.

Die Tiefenunschärfe ist ein bewährtes Gestaltungsmittel in der Fotografie. Tiefenunschärfe zeigt sich indem ausgehend vom Punkt, auf den du scharfgestellt hast, alles langsam unschärfer wird. Nach hinten und nach vorne. Es gibt Möglichkeiten den Effekt zu verringern, wenn er unerwünscht ist. Bei der Verwendung eines Weitwinkelobjektives zum Beispiel wird kaum Tiefenunschärfe erkennbar sein. Du kannst die Tiefenunschärfe aber auch verstärken.

Tipp #4: Bewusste Tiefenunschärfe im Foto

Zwei Faktoren erhöhen die Tiefenunschärfe im Foto: die Brennweite des Objektives und die Blendenöffnung. Je größer die Brennweite, desto geringer ist der scharfe Bereich und umgekehrt. Ein Teleobjektiv hilft dir daher, den unscharfen Bereich im Bild zu gestalten.

Die Blende steuert eigentlich die Lichtmenge, indem die Öffnung größer oder kleiner gestellt wird. Die Veränderung der Blendenöffnung wirkt sich auch auf die Größe des scharfen Bereiches im Foto aus. Je größer die Blendenöffnung, desto kleiner ist der scharfe Bereich. Wenn du diesen Effekt oft einsetzen möchtest, achte beim Objektiv darauf, dass du die Blende weit öffnen kannst.

6. Der richtige Moment

Wann drückst du den Auslöser deiner Digitalkamera ganz durch?

Dein Finger liegt am Auslöser. Was gibt es noch zu bedenken, bevor du den Auslöser drückst? Erstens: wie drückt man den Auslöser einer Kamera? Gerade in dunklen Lichtsituationen, wo du mit der Belichtungszeit deiner Kamera an Grenzen kommst und die Verwackelungsgefahr groß ist, ist es wichtig, dass du den Auslöser so ruhig wie möglich und ohne ruckartige Bewegungen betätigst. Nur so kannst du ein verwackelungsfreies Foto machen. Zum ruhigen Abdrücken gehört auch eine stabile Haltung – mit beiden Beinen breit und fest am Boden, die Ellbogen am Körper, die Kamera in beiden Händen und an der Stirn abgestützt. Du willst auf keinen Fall zu den einhändigen Amateuren gehören, die man so oft im Urlaub beobachten kann! In dunklen Situationen hilft es auch zusätzlich, sich mit den Ellbogen auf einem Geländer oder anderen natürlichen Stativen abzustützen. Eine weitere Hilfe beim Fotografieren ist eine ruhige, bewusste Atmung.

Zweitens: wann drücke ich ab? Du hast dein Motiv genau im Blick und wenn es ein unbewegliches Motiv ist, kannst du jederzeit abdrücken. Bei bewegten Motiven wie Mensch & Tier, solltest du stets ihre Augen im Blick und im Fokus haben und wenn die Augen dir zugewendet und geöffnet sind, dann kannst du abdrücken. Ausnahmen bestätigen hier die Regel, denn natürlich können auch Fotos von Menschen und Tieren mit abgewandtem Blick interessant sein.

Auch ganz wichtig: Zögere nicht zu lange! Lieber ein Foto mehr als eines zuwenig.

7. Organisation der Fotos / Digitale Korrekturen

Was hilft es, wenn du tolle Fotos machst, diese verschwinden dann irgendwo in der Tiefe deines Computers und du findest sie nicht mehr? Wer Fotografie ernst nimmt, kümmert sich um die richtige Organisation der Fotos. So funktioniert es.

Korrekturen am Computer holen noch mehr aus deinen Fotos raus. Ein kurzer Überblick.

Eine große Hilfe ist die Organisation deiner Fotos in einem Programm auf deinem Computer. Organisation ist wirklich das A und O, wenn du vorhast, viel zu fotografieren (und das solltest du, wenn du wirklich fotografieren lernen willst!). Eine gute Software erlaubt es dir, deine Fotos nach verschiedenen Kriterien zu sortieren, bewerten und anzuzeigen. Apple Aperture und Adobe Lightroom sind sehr gute Programme, da sie zusätzlich auch gleich eine Menge an Bearbeitungsmöglichkeiten (JPG und RAW) bieten.

Fotodateiformate: RAW vs. JPG

Das Ziel beim Fotografieren ist natürlich, ein möglichst ideales Foto direkt in der Kamera zu bekommen. Es gibt eine Menge Fotografen, die richtig fanatisch sind, dass das Foto nur in der Kamera entstehen soll und dass digitale Nachbearbeitung verpönt ist. Lass uns realistisch sein: Wir haben heute wirklich fantastische Fotosoftware – warum sollen wir sie nicht verwenden?

Am einfachsten ist die digitale Korrektur des Ausschnitts. Kleine Anpassung – große Wirkung. Erstelle verschiedene Versionen deiner Bilder mit unterschiedlichen Bildausschnitten und vergleiche danach, welches Bild an besten wirkt. Diese Anpassung geht sehr einfach mit der Maus, indem du mit dem Ausschnitt Werkzeug einen Rahmen ziehst und diesen im Bild verschiebst, verkleinerst oder vergrößerst.

Auch sehr wichtige Einstellungen für deine Fotos sind die Belichtung, Schärfe und Farbkorrekturen. Für den Anfang ist es völlig ok, wenn du einfach mal mit all den Reglern im Fotoprogramm spielst und dich damit vertraut machst.

8. Beurteilung

Zum Lernen gehört auch das Bewerten der Ergebnisse. Einige Gedanken zur Bewertung deiner Fotos.

Sehr wesentlich, um fotografieren zu lernen, ist eine schonungslose Bewertung deiner Fotos. Lass nicht zuviel Zeit verstreichen, damit du bei der Beurteilung deiner Foto noch weißt, warum du das Foto genau so gemacht hast, wie es ist. Mit schonungsloser Beurteilung ist gemeint, dass du dir die wichtigsten Fotos genau ansiehst und einige Fragen stellst. Die Antworten sollten positiv UND negativ sein, um festzustellen, wo du beim Fotografieren Lernen stehst. Gab es technische Gründe (falsches Objektiv, falsche Kameraeinstellungen) oder zuwenig Zeit? Was hätte das Foto besser gemacht?

Wenn du Freunde nach einem Urteil zu deinen Fotos bittest muss dir klar sein, dass sie zu 99% nicht ganz ehrlich sein werden. Freunde sagen dir nicht gerne etwas negatives. Sag ihnen einfach vorab, dass du für Kritik – egal ob positiv oder negativ – sehr dankbar wärst.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Fotografieren Lernen. Unser besserfotografieren.com Fototraining hilft dir dabei und liefert abwechslungsreiche Fotoideen. Versuche es einfach!


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