5 Tipps, wie du den Faltreflektor perfekt nutzen kannst

Mit dem vielseitigen Faltreflektor kannst du dein Motiv einfach und gezielt aufhellen, abdunkeln oder hartes Licht weich machen. Mit diesen 5 Tipps holst du alles bei der Faltreflektor Fotografie raus.

Du möchtest viel Effekt für wenig Geld? Dann ist der Faltreflektor wie für dich gemacht. Er kostet in einer einfachen Ausführung nur etwa 20€ und ist ein wirklicher Helfer, der dir hilft besser ausgeleuchtete Fotos zu schießen. Ich verwende einen sogenannten „5-in-1 Faltreflektor“. Das sind die 5 Features: silberne Reflektionsschicht, goldene Reflektionsschicht, weiße Reflektionsschicht, schwarze Absorbtionsschicht und ein weißer Diffusor.

Ich mit einem Faltreflektor von Delamax in meinem kleinen Fotostudio daheim. (Danke für das Foto an Alexander von stopmotiontutorials.com)

Das sind die Faltreflektoren, die ich verwende – ich finde die super:

Delamax 5in1 Faltreflektoren Set – 107cm Ø – Gold, Silber, schwarz, weiß und Diffusor

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SUN-MOVER PRO Zebra gold/silber – Rückseite weiß (nahtlos)

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Die Funktionsweise ist simpel. Bei der Reflektionsschicht wird das natürliche Umgebungslicht oder Sonnenlicht durch den Reflektor auf das Motiv gelenkt, um es je nach Wunsch aufzuhellen. Ob du besser die silberne oder goldene Reflektionsschicht verwendest hängt davon ab, was du möchtest. Silber macht ein eher kühles Licht, während die goldene Seite einen wärmeren Farbton in dein Foto bringt.

Der Faltreflektor gehört zu den Teilen meines Kamera Zubehörs, die ich wirklich regelmäßig verwende und immer mit dabei habe.

Tipp #1: Das Motiv aufhellen

Das häufigste Anwendungsszenario ist beim Portraitshooting im Freien aber auch drinnen kommt der Faltreflektor zur Anwendung. Vor allem wenn die Sonne von oben scheint, ist etwas Aufhellung hilfreich, um unschöne Schlagschatten unter den Augen und der Nase zu vermeiden beziehungsweise etwas abzuschwächen. Deswegen fotografiere ich gerne mit dem Faltreflektor: Es geht schnell und einfach und hilft ohne viel für die Ausrüstung ausgeben zu müssen.

Ein Faltreflektor hilft auch im kleinen Heim-Fotostudio. Wenn du nur einen entfesselten Blitz zur Verfügung hast, kannst du mit diesem beispielsweise von rechts auf das Model blitzen. Auf die andere Seite positionierst du den Reflektor, um beide Seiten gut ausgeleuchtet zu haben.

Das Model kann sich den Reflektor selbst halten, das ist aber oft etwas unpraktisch und lenkt auch etwas vom Posing ab. Ein Assistent kann hier sehr nützlich sein. Es gibt Vorrichtungen, um Faltreflektoren auf ein Stativ zu montieren. Alternativ kannst du auch vorhandene Stützen wie einen Stuhl zur Positionierung deines Reflektors verwenden.

Die Richtung des Lichts

Achtung beim Aufhellen von unten. Nicht übertreiben, sonst wirkt das unnatürlich. Wir sind daran gewöhnt, dass Licht von oben kommt. Es gibt kaum Situationen, in denen Licht von unten kommt. Wenn sehr hartes Licht von oben auf ein Gesicht fällt, entstehen Schatten in den Augen und unter der Nase. Hier hellst du natürlich leicht von unten aus, um das auszugleichen. Das Licht von unten sollte aber nicht stärker als das natürliche Licht von oben sein.

Der Abstand des Reflektors zum Motiv reguliert die Helligkeit. Je näher du mit dem Reflektor an das Model ran gehst, desto stärker wird es aufgehellt.

Tipp #2: Glanz in die Augen bringen

Ein vor allem von Einsteigern oft unterschätzter Effekt: Glanzlichter in den Augen des Models. Diese Glanzlichter sind Spiegelungen in den Augen und lassen das Model einfach lebendiger wirken. Für den Betrachter des Bildes bekommen die Augen dadurch noch mehr Anziehungskraft, als sie ohnehin schon haben.

Wie wird es gemacht? Es gibt natürlich mehrere Möglichkeiten. Hier geht es aber um den Faltreflektor, daher ganz konkret: Egal woher das Licht, das du damit reflektierst kommt, richte es direkt ins Gesicht deines Models und fotografiere leicht seitlich am Faltreflektor vorbei. So hast du sicher in beiden Augen ein Glanzlicht.

Es sollte nicht den Großteil deiner Aufmerksamkeit beim Fotografieren in Anspruch nehmen, um diese Glanzlichter zu erzeugen. Wenn es möglich ist, wählst du dein Lichtsetup so, dass automatisch Glanzlichter entstehen. Wenn du es einige Male probiert hast, geht das von selbst und du kannst dich wieder auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren.

Tipp #3: Abdunkeln für Low-key Fotos

Viele Faltreflektoren haben auch eine schwarze Seite. Bei meinem 5-in-1 Reflektor muss ich dazu einen Reißverschluss öffnen und den Stoff umgedreht auf den Rahmen montieren.

Bei Low-key Fotos geht es darum, sehr sparsam mit dem Licht umzugehen. Das bisschen vorhandene Licht sollte meistens möglichst nur auf eine Seite des Motives fallen. Reflektionen, welche die zweite Seite ebenfalls aufhellen sind unerwünscht. Die schwarze Seite des Faltreflektors verhindert, dass unerwünschtes Licht zurück geworfen wird.

Tipp #4: Gleichmäßiges Licht mit dem Diffusor

Wenn ich den Stoff mit gold/silber und schwarz/weiß ganz abnehme, habe ich in der Mitte einen Diffusor. Dieser Diffusor dient dazu hartes, direktes Licht weicher zu machen und die Helligkeit etwas zu reduzieren. Das macht vor allem bei starkem, direktem Sonnenlicht Sinn. Du erreichst damit, dass dein Model trotz Mittagssonne ein gleichmäßig ausgeleuchtetes Gesicht ohne harter Schlagschatten hat.

Die Anwendung ist denkbar einfach: Du positionierst den Diffusor zwischen Lichtquelle und Motiv. Je näher du am Motiv dran bist, desto besser. So erhältst du ein besonders weiches Licht.

Tipp #5: Hintergrund für Notfälle

Das ist eine nützliche Funktion des Faltreflektors etwas abseits des gewöhnlichen Einsatzgebietes. Du kannst den Reflektor super für einen neutralen Hintergrund bei Portraits verwenden, wenn die Umgebung keine guten Möglichkeiten bietet.

Je nach Geschmack kannst du alle Seiten versuchen. Gold, Silber, weiß oder schwarz – ich bevorzuge meist weiß, aber probiere ruhig alle Seiten aus!

 

Reflektor Fotografie lohnt sich wirklich zu beherrschen und die dazu notwendige Ausrüstung kostet nicht viel. Am besten gleich los legen! 🙂


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