5 Fotoideen für einen verregneten Tag

Du bist so richtig in Fotolaune doch das Wetter macht dir einen Strich durch die Rechnung – es regnet. Diese 5 Ideen zeigen dir, warum Regen kein Showstopper sein muss – ganz im Gegenteil.

Warum den Regen fotografieren? Der Regen gehört zu der Kategorie von Fotomotiven, die bekannte Dinge des Alltages beinhaltet, welche jeder kennt. Gerade weil sie allgemein bekannt sind, bieten diese Dinge Potential für interessante Fotos. Nur wenige Menschen beachten den Regen, den meisten ist er lästig. Auch die meisten Fotografen fotografieren lieber andere Motive und daher ist das eine Gelegenheit für dich, etwas Gewöhnliches auf eine außergewöhnliche Art darzustellen.

Regentropfen an einer Glasscheibe. Der unscharfe Hintergrund, der teils dunkel und teils hell ist, sorgt für Kontrast im Bild.

Regentropfen fallen ins Wasser und erzeugen tolle Formen beim Aufprall.

Vorbereitungen für das Fotografieren im Regen

Outdoor fotografieren im Regen ist keine Nordpol Expedition. Wenn du es länger draußen aushalten möchtest ist aber ein Regenschutz sicher von Vorteil.

Worauf du achten solltest ist ein gewisser Schutz vor Feuchtigkeit für deine Kamera. Je nach Kameramodell und Objektiv kann deine Ausrüstung besser oder weniger gut mit nassen Bedingungen umgehen. Nimm einige Linsenreinigungstücher mit, um Regenspritzer vom Objektiv wischen zu können. Ein Regenschirm, ein Stativ und ein Dreibeinhocker erhöhen den Komfort beim Fotografieren im Regen erheblich.

Idee #1: Regentropfen als Fotomotiv

Regen fotografieren gelingt ohne Plan meistens nicht ganz so gut, wie du es dir vorgestellt hast. Daher hier einige grundlegende Informationen zum Regen.

Wie schnell fällt der Regen eigentlich auf die Erde und wie groß sind die Regentropfen? Regentropfen haben zwischen 0,1 und 4,5 mm Durchmesser. Je größer die Tropfen, desto schneller fällt der Regen. Die Geschwindigkeit der Regentropfen liegt zwischen 15 und 30 km/h.

Die Belichtungszeit, um Regentropfen im Flug einzufrieren (im fotografischen Sinn), muss auf jeden Fall sehr kurz gewählt sein. Um Regen im freien Fall spannend und gut sichtbar auf den Kamerasensor zu bekommen, brauchst du einen dunklen Hintergrund und eine Lichtquelle, welche die Regentropfen aufhellt. Bei der Wahl der Brennweite bieten sich Werte ab 100 mm aufwärts an, um die Regentropfen in einer guten Größe abzulichten. Ein Makroobjektiv ist ideal, um die Tropfen 1:1 auf den Sensor zu bekommen. Den Fokus wählst du am besten manuell, da der Autofokus eher den Hintergrund scharfstellen würde. Unterstützt deine Kamera schnelle Bildfolgen in voller Auflösung, solltest du diese Funktion nutzen. So erhöhst du die Chancen für gute Regenfotos deutlich, denn bewusst einzelne Tropfen erkennen und dann abdrücken geht bei diesen Geschwindigkeiten nur schwierig.

Regentropfen an einer Glasscheibe. Besondere Wirkung wird hier durch das Spiel mit der Unschärfe erzeugt. Diese wurde ganz einfach erreicht, indem ich schräg auf die Glasscheibe fotografiert habe.

Idee #2: Regen in Bewegung fotografieren

Regen zeigt sich uns in einer ungeheuren Vielfalt, nicht nur in Form von Regentropfen. Daraus ergeben sich tolle Fotomotive. Mit einer etwas längeren Belichtungszeit kannst du den Regen in Streifen festhalten. Eine für das menschliche Auge ungewöhnliche Sichtweise und damit hat sie hohes Aufmerksamkeitspotential. Experimentiere mit verschiedenen Belichtungszeiten und merke dir das für dich perfekte Setup. Die Einstellungen hängen immer sehr stark von den Lichtbedingungen ab. Für lange Belichtungszeiten bei Tag reduziere die ISO Zahl auf dem kleinstmöglichen Wert und erhöhe die Blende auf den höchstmöglichen Wert. Wenn du trotzdem nicht lange genug belichten kannst, ohne dass das Bild überbelichtet ist, hilft ein ND Filter (Neutraldichte Filter), der das einfallende Licht reduziert und so auch am Tag lange Belichtungszeiten ermöglicht.

Idee #3: Regenspuren festhalten

Regen hinterlässt beim Aufprall auf der Erde Spuren, die sehr interessante Fotomotive ergeben. Je nach Oberfläche zerplatzen die Regentropfen oder springen noch einmal ein Stück hoch. Besonders schön ist dieser Effekt auf Wasseroberflächen zu beobachten. Die beste Perspektive, um dieses Schauspiel zu fotografieren, bietet sich dir in Bodennähe an. Dadurch wirkt das Springen der Regentropfen höher und dramatischer.

Du kannst diese Effekte übrigens nicht nur bei Regen fotografieren. Es gibt viele Gelegenheiten, wie zum Beispiel Springbrunnen oder Wasserfälle.

Aus dem Trockenen fotografieren

Auch im Trockenen ergeben sich an einem verregneten Tag schöne Fotomotive mit dem Regen.

Idee #4: Regentropfen am Fenster fotografieren

Wenn du den Regen vom Fenster aus beobachtest, bieten sich dir einige interessante Motive für schöne Fotos. Direkt an der Scheibe treffen Regentropfen auf und ergeben oft schöne Muster. Der richtige Bildausschnitt und eine spannende Perspektive können tolle Fotos ergeben. Achte bei diesen Fotos auf einen ruhigen Hintergrund. Du kannst den Hintergrund bei diesen Fotos auch beeinflussen, indem du eine große Blendenöffnung wählst und so den Hintergrund unscharf werden lässt.

Idee #5: Regen von der Garage oder der Terassentür aus fotografieren

Ein recht sicherer Ort, von dem aus du auch Regen fotografieren kannst, ohne nass zu werden, ist die Garage oder die Terassentüre. Einfach das Tor öffnen und von drinnen nach draußen fotografieren.

Hier bieten sich dir Motive wie zum Beispiel der Regen, der am Pflaster der Einfahrt oder der Terasse auftrifft. Vielleicht rinnt auch von oben Wasser nach unten, zum Beispiel von der Regenrinne. Suche nach Regen und Wasser in Bewegung und fotografiere diese Bewegung.

Ideal dafür geeignet ist der M Modus deiner Kamera, wo du ISO, Blende und Belichtungszeit manuell festlegen kannst. Du kannst dabei zwischen kurzen und langen Belichtungszeiten variieren und damit die Bewegung sichtbar machen oder einfrieren. Bei diesem Spiel mit der Belichtungszeit lernst du deine Kamera besser kennen und bekommst ein Gefühl für die Auswirkungen der einzelnen Einstellungen.

Deine Aufgabe: Fotografiere einfach mal den Regen!

Bei all diesen Fotoideen für verregnete Tage hast du sicher auch bemerkt, dass du viele Grundlagen der Fotografie in der Praxis ausprobieren kannst. Das Zusammenspiel von ISO, Blende und Belichtungszeit zum Beispiel. Wenn du die Grundlagen verinnerlicht hast, hilft dir das sehr, um besser fotografieren zu lernen. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!

Du kannst mitmachen und besser fotografieren lernen. Schicke mir deine Fotos!

Mehr Infos: Das besserfotografieren.com Fototraining


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