F&A 03: Ausrüstung für den Urlaub, Weltreise Fotoideen und das richtige Objektiv
Im 3. Teil der Foto-Fragestunde dreht sich alles um den kommenden Sommer. Fotoausrüstung für den kommenden Urlaub, Fotoideen für eine Weltreise und wann du welches Objektiv verwendest. Viel Freude beim Lesen!
Ich freue mich immer, wenn ich Fragen per Mail an fragen@besserfotografieren.comoder auf der BF Facebook Seite zugeschickt bekomme. Damit alle Leser was davon haben, picke ich die interessantesten Fragen heraus und beantworte sie in dieser Artikelreihe. Hast auch du eine Frage? Dann zögere nicht und stelle sie am besten einfach auf der BF Facebookpage! Dort bekommst du nicht nur Antworten von mir, sondern auch von anderen Hobby-Fotografen.
Legen wir mit den Fragen los!
Frage 1 von Meike: Ich freue mich schon riesig auf den Urlaub am Meer mit meinem Freund. Im Juli düsen wir ab nach Gran Canaria. Wir fotografieren beide sehr gerne, möchten unsere Erlebnisse festhalten und vielleicht das eine oder andere gegenseitige Shooting machen. Was ist eigentlich die perfekte Kameraausrüstung für einen Urlaub am Meer?
Das klingt nach einem wirklich tollem Urlaub. Die eine, perfekte Kameraausrüstung für den Strandurlaub gibt es wahrscheinlich nicht. Es hängt immer davon ab, was genau jemand fotografieren will. Ihr wollt Erlebnisse festhalten und euch gegenseitig shooten.
Fangen wir mit dem Shooting an. Ein Strand ist eine tolle Location für ein Shooting. Die beste Ausrüstung dafür ist meiner Meinung nach eine DSLR mit einem Objektiv zwischen 50mm und 100mm. Egal ob Festbrennweite oder Zoomobjektiv. Zusätzlich ist ein Aufsteckblitz ratsam, um die Schatten im Gesicht zu minimieren und schöne Glanzreflexe in den Augen zu bekommen. Alternativ kannst du das auch mit einem Faltreflektor machen (mehr zum Faltreflektor).
Zu den Erlebnissen: Was für mich ein absolutes Muss für den Urlaub am Meer ist: eine Unterwasser Kamera. Es gibt zwar Gehäuse für viele DSLR Modelle, aber diese sind unverhältnismäßig teuer. Eine kompakte Unterwasserkamera macht Spaß und ist auch relativ günstig in der Anschaffung. Du kannst damit ohne Sorgen im Sand und Wasser fotografieren.
Ich habe auf den Malediven beispielsweise zwei Mantarochen und einige kleine Haie mit so einer Kamera fotografieren können. Das sind schon sehr coole Erinnerungen.
Zum Thema Urlaubsfotografie und bessere Strandfotos habe ich auch zwei Artikel geschrieben: Bessere Urlaubsfotos – Strandfotos
Schönen Urlaub und viel Erfolg beim Fotografieren!
Frage 2 von David: Fotografische Grüße aus Australien! Wir machen zurzeit eine 7-monatige Weltreise, 1 Monat sind wir schon unterwegs. Wir brauchen dringend einige spannende Fotoideen für unsere Weltreise. Danke für alle Tipps hier auf dieser Website – einige davon haben uns schon sehr geholfen.
David jetzt bin ich schon ein winzig kleines bisschen neidisch 😉 Zu eurer Frage: Ich denke für eine Weltreise gelten grundsätzlich die gleichen Tipps wie für einen „normalen“ Urlaub (siehe Frage 1).
Was mir spontan einfällt: Bei eurer Weltreise wechselt ihr oft den Ort und damit ändern sich manche Dinge sehr drastisch. Im Regenwald ist zum Beispiel alles sehr saftig grün und bunt, in der Wüste sind die Farben eher trocken beige. Im Gebirge steinig grau oder schwarz. Ich würde versuchen diese farblichen Unterschiede und Gegensätze der verschiedenen Locations ganz besonders in den Fotos abzubilden.
Als Kontrast dazu ist ein roter Faden über alle Locations hinweg sicher interessant. Auf einer USA Rundreise zusammen mit meiner Frau haben wir beispielsweise vor jedem Nationalpark ein Foto mit dem Schild, auf dem der Name des Nationalparks steht, gemacht. Das war unser roter Faden, ein wiederkehrendes Thema.
Ein roter Faden seid schließlich ihr selbst. Macht viele Fotos von Sehenswürdigkeiten, wo auch ihr selbst drauf seid. Ich hasse es eigentlich, andere Leute um ein Foto zu bitten, aber oft ist das die beste Option. An ruhigeren Orten ist zu diesem Zweck ein Stativ ein treuer Begleiter.
Ich wünsche euch noch eine schöne weitere Reise!
Frage 3 von Sonja: Ich habe 3 Wechselobjektive für meine Spiegelreflex Kamera. Ein Makro, ein Weitwinkel, ein Teleobjektiv. Wann nimmt man welches Objektiv?
Danke für deine Frage! Das richtige Objektiv in der richtigen Situation. Manchmal ist das eine glasklare Entscheidung, manchmal kommt es auf deinen persönlichen Geschmack an oder darauf, wie du dein Motiv gerne darstellen möchtest. Das Objektiv auf deiner Kamera gibt dir gewisse Rahmenbedingungen aber auch technische Einschränkungen für deine Fotografie. Bei der Entscheidung, welches Objektiv du verwendest, geht es immer darum, welches Objektiv am besten zu den aktuellen Lichtbedingungen und deinem Motiv passt.
Hier ein paar Beispiele:
Ein typisches Makro zeichnet sich durch einen relativ geringen Mindestabstand zwischen Sensor und Motiv aus. Viele wirklich gute Makro Objektive sind zugleich Festbrennweiten mit großer Offenblende (zB. f 2,8). Diese technischen Voraussetzungen machen ein Makro logischerweise optimal für klassische Makroaufnahmen. Aufnahmen von relativ kleinen Details oder kleinen Motiven. Darüber hinaus lässt sich ein Makro aber auch gut für andere Motive verwenden.
Portraits gelingen zum Beispiel mit einem Makroobjektiv oft sehr gut, weil gerade Festbrennweiten Makros sehr scharfe Objektive sind. Je nachdem welche Brennweite deine Makrolinse hat, kannst du diese auf jeden Fall für alles verwenden, wofür du auch ein anderes Objektiv dieser Brennweite verwenden würdest.
Teleobjektive sind einzigartig in ihrer Fähigkeit, weiter entfernte Motive groß darzustellen oder Details formatfüllend abzulichten. Das geht mit einem Weitwinkel einfach nicht. Der hohe Zoomfaktor hat aber oft einen hohen Preis. Nicht nur finanziell – ja, billig sind gute Teleobjektive auch nicht – sondern vor allem auch was die Lichtstärke betrifft. Oft starten Teleobjektive mit großer Brennweite erst bei Blende 5,6 oder noch höher. Das bedeutet, dass du ein Tele am besten dann einsetzt, wenn die große Brennweite unbedingt gebraucht wird und ausreichend Licht vorhanden ist.
Weitwinkelobjektive ermöglichen es dir, bei Landschafts- oder Actionaufnahmen einen großen Ausschnitt von dem, was du mit dem freien Auge siehst, auf ein Foto zu bringen. Durch die geringe Brennweite ist die Verwacklungsgefahr recht gering, die Schärfentiefe ist groß, selbst wenn die Blende weit geöffnet wird. Ein Großteil des Bildes wird dadurch sehr scharf abgebildet.
Was ich hier beschrieben habe ist nur ein kleiner Einblick in dieses Thema und eines ist ganz sicher: Hier gibt es viele Regeln die du ohne weitere brechen kannst und auch sollst. Probiere verschiedene Motive mit unterschiedlichen Objektiven. So kannst du für dich selbst herausfinden, was du mit welcher Optik am liebsten fotografierst. Es ist zwar oft der steinigere Weg, wenn man selbst etwas ausprobiert, aber dafür versteht man Entscheidungen dann hinterher wirklich im Detail.
Das war es mit den Fragen für diesmal. Danke noch einmal an alle Fragesteller. Hast du auch eine Frage? Stelle sie jetzt! 🙂Außerdem freue ich mich immer über ein Like oder +1 oder einen Tweet. Danke sehr!
Mehr lesen
F&A 07: Belichtungsprogramme A und S, Spiegelungen in der Brille und Enttäuschung DSLR
F&A 06: Unscharfe und verwackelte Fotos. Brauchst du ein Stativ?