HDR Fotografie

Die HDR Fotografie ist ein Schritt, deinen Fotos mehr Dynamikumfang zu geben und damit sowohl sehr helle und sehr dunkle Bildbereiche in einem Foto korrekt belichtet darzustellen.

Der Umfang an Helligkeitsstufen in der Natur übertrifft die Darstellungsmöglichkeiten einer simplen JPG Bilddatei um ein Vielfaches. Mit HDR werden mehrere Fotos des gleichen Motivs in ein Bild zusammengefügt. Dadurch ergeben sich äußerst interessante Fotos mit teilweise fast unwirklicher Bildwirkung.

HDR bedeutet High Dynamic Range. Du merkst es besonders in Fotos mit extremen hell/dunkel Kontrasten. Ein Foto einer dunklen Kirche beispielsweise, bei dem die kleinen, bunten Fenster total überbelichtet sind und der Innenraum der Kirche viel zu dunkel am Foto ist. Das Auge hat aber beim Hinaussehen durchaus Details im Fenster und draußen gesehen.

Das menschliche Auge kann sich an sehr unterschiedliche Lichtsituationen anpassen und deckt so einen Dynamikumfang von einem Vielfachen eines normalen, digitalen Fotos ab. Ein JPG hat für gewöhnlich 8 Bits pro Farbkanal, was 256 Helligkeitstufen entspricht.

HDR Erstellung aus Belichtungsreihe

Am einfachsten erstellst du ein HDR Foto aus normalen Fotos aus einer Belichtungsreihe. Dafür benutzt du die Belichtungsreihen Funktion deiner Kamera oder machst manuell mehrere Fotos vom gleichen Motiv und veränderst dabei die Belichtungszeit. Das Ziel der Belichtungsreihe ist, dass alle unterschiedlichen Helligkeitsbereiche auf zumindest einem Foto richtig belichtet sind. Aus diesen Einzelfotos lässt sich mithilfe geeigneter Software ein HDR Bild errechnen.

Belichtung 1 – überbelichtet

Belichtung 2 – Laut Belichtungsmesser korrekt belichtet

Belichtung 3 – unterbelichtet

Zusammengefügtes HDR Foto

HDR Bild aus RAW Foto erstellen

Ein im RAW Format aufgenommenes Foto enthält meist einen höheren Dynamikumfang, der zur Erstellung eines HDR Fotos genutzt werden kann. Dabei ist nur ein einziges Foto erforderlich. Im RAW Entwicklungsprogramm wird das Bild mehrfach mit Fokus auf unterschiedliche Belichtungsoptimierungen exportiert. Aus den daraus entstehenden Einzelfotos lässt sich wieder ein HDR Bild erzeugen. Dieses Verfahren bietet aber im Vergleich zur echten Belichtungsreihe nur einen begrenzten Spielraum, denn auch ein RAW Foto kann bei extremen Lichtsituationen mit sehr dunklen und hellen Bereichen nicht alle Bereiche korrekt abbilden.

Ausgabe des HDR Bildes: Tone Mapping

Im Druck oder am Computermonitor kann der hohe Dynamikumfang eines HDR Fotos nicht genutzt werden. Daher wird beim Tone Mapping das HDR Bild zurück in ein LDR (Low Dynamic Range) Foto konvertiert, um es auf den üblichen Geräten anzuzeigen.


Mehr lesen


Für eine präzisere Darstellung: Grundlagen Farbmanagement
Störende Bildelemente aufräumen