Kamera Technik: Belichtungszeit
Die Belichtungszeit regelt die Menge an Licht, die auf den Sensor fällt durch die Zeit. Zudem ist die Belichtungszeit ein Faktor bei der Bildschärfe.
Technisch funktioniert die Belichtung mit einem Verschlussvorhang, der den Sensor in geschlossenem Zustand vor durch das Objektiv einfallendem Licht schützt. Beim Drücken des Auslösers wird der Verschlussvorhang geöffnet und wieder geschlossen. Die Zeit dazwischen ist die Belichtungszeit.
Einstellung an der Kamera
Das Programm zur manuellen Steuerung der Belichtungszeit heißt bei den meisten Kameras S oder TV. Die anderen Werte werden von der Kamera Belichtungsautomatik entsprechend ermittelt und man bekommt somit trotz manueller Einstellung immer ein korrekt belichtetes Foto. Es sei denn der eingegebene Wert stellt die Kamera vor eine unlösbare Aufgabe (zB. 1/2000 Belichtungszeit in dunkler Umgebung, selbst bei extrem hoher ISO Zahl und offener Blende kann das nicht funktionieren), in dem Fall warn die Kamera aber im Normalfall. Alternativ kann man immer den völlig manuellen Modus M verwenden, bei dem alle Werte von Hand eingestellt werden.
Aufnahmemodi einer Digitalkamera sind über das Einstellungsrad oben wählbar.
Wie kann ich das Wissen über die Belichtungszeit einsetzen, um besser zu fotografieren?
Fotos mit hohen Kontrasten
Oft ist es durchaus reizvoll, Farben und Details zu reduzieren. Das erreichst du ganz einfach, indem du das Foto bewusst unterbelichtest. Dafür stellst du deine Kamera in den manuellen Modus und wählst die Einstellungen so, dass das Bild wie gewünscht unterbelichtet ist. Eine ähnliche Wirkung erzeugst du übrigens, wenn du das Bild überbelichtest.
Bei diesem Foto geht es nicht darum, zu zeigen, wer da aller am Gipfel des Haleakala Berges auf Maui, Hawaii war. Die schemenhaften Gestalten illustrieren auch in der unterbelichteten Darstellung sehr schön, dass viele Menschen sich den Sonnenuntergang angesehen haben.
Sport und Tierfotografie
Bei sich schnell bewegenden Motiven, welche man oft auch mit sehr hohen Brennweiten fotografiert, benötigt man aus zwei Gründen eine kurze Belichtungszeit. Wenn man einen Greifvogel im Sturzflug oder einen Radrennfahrer völlig scharf am Foto einfrieren möchte, muss die Belichtungszeit kurz sein, damit durch die schnelle Bewegung des Objektes keine Bewegungsunschärfe entsteht. Bei der Verwendung von langen Brennweiten oder eines Teleobjektives steigt mit der Brennweite auch die Gefahr der Verwackelung.
Es gibt daher die Regel, dass man zum Beispiel bei einer Brennweite von 200mm eine Belichtungszeit wählen sollte, die 1/200 Sekunde oder kürzer ist.
Aufnahmen bei Nacht
In dunklen Aufnahmesituationen kann es notwendig werden, länger zu belichten, da das aufgenommene Foto sonst unterbelichtet ist. Auch in dieser Situation solltest du nicht vergessen, was die mindeste Belichtungszeit für deine Brennweite ist, um Verwackelungsunschärfe zu vermeiden. In Verbindung mit dem Blitz sind aber auch durchaus längere Belichtungszeiten möglich und das funktioniert so: Wenn du eine ruhig stehende Person in der Nacht vor dunklem Hintergrund fotografieren möchtest, fotografiert die Kamera automatisch mit Blitz und relativ kurzer Belichtungszeit. Daduch erhältst du das klassische Foto wo ein fast weißes Gesicht auf schwarzem Hintergrund mit wenig Stimmung und Details zu sehen ist. Wenn du aber die Belichtungszeit manuell etwas verlängerst, wirst du sehen, dass die Person trotzdem nicht verwackelt ist und der Hintergrund zeigt mehr Details und gibt die originale Lichtstimmung wieder.
Durch das Blitzen wird vor allem der Vordergrund ausgeleuchtet und damit wird die Person schön scharf und kurz (Dauer des Blitzes) belichtet. Der dunklere Hintergrund wird durch die etwas längere Belichtungszeit ebenfalls besser eingefangen und so wird eine Person in dunklen Lichtsituationen besser fotografiert.
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