Geschichten fotografieren

Deine Fotos erzählen beim Betrachten immer eine kleine Geschichte. Das passiert ganz unbewusst im Kopf deiner Freunde und Familie und hat sehr viel mit Wahrnehmungsmustern zu tun. Mit der bewussten Gestaltung deiner Fotos bestimmst du, welche Geschichte erzählt wird.

Viele Tipps, wie du bewusster fotografieren kannst, findest du in den Grundlagen der Fotografie. Wir wollen uns hier noch viel ausführlicher mit den Aspekten des Geschichtenerzählens auseinandersetzen.

Erzählen in mehreren Fotos

Ein gutes Beispiel, wo man mit mehreren Fotos gerne eine Geschichte erzählen möchte, sind Urlaubsfotos. Du zeigst eine gute Auswahl der vielen Fotos und kannst mit der Abfolge der Bilder – ähnlich wie im Film – erzählen, was du im Urlaub erlebt und gesehen hast.

Eine bewährte Methode, um die Geschichte möglichst effektiv und abwechslungsreich zu erzählen ist, wie im Film verschiedene Einstellungen und Perspektiven aneinander zu reihen. Dazu ist es wichtig, bereits am Ort des Geschehens wirklich abwechslungsreich zu fotografieren. In der digitalen Fotobearbeitung gibt es durchaus noch Möglichkeiten, aber nichts ist besser, als ein Foto, das auch ohne Bearbeitung perfekt ist.

Establishing Shot/Wide Shot

Das ist eine Einstellung, bei der eine Übersicht über das Set der kommenden Szene gegeben wird. Es kann aber auch ein besonders markantes Bild, eine Sehenswürdigkeit, sein. Dafür bietet sich meist eine Weitwinkelaufnahme aus größerer Entfernung an.

Wenn du von einer USA Rundreise erzählen möchtest und du kommst nach L.A., kannst du beispielsweise zu Beginn ein Foto vom berühmten Hollywood Schild, dem Santa Monica Pier und dem Strand von Venice zeigen. So hast du ohne Worte klar gemacht: jetzt sind wir in L.A. angelangt.

Das bekannte Hollywood Schild in Los Angeles, CA ist ein Symbol für die Stadt und ist ein guter Einstieg, um fotografisch über einen Besuch in L.A. zu erzählen.

Medium Shot

Beim Medium Shot wird eine Person aus mittlerer Entfernung von Kopf bis Fuß oder zum Teil fotografiert. Diese Einstellung ist vor allem gut dazu geeignet, Körpersprache, eine Bewegung oder eine Tätigkeit im Foto darzustellen.

Ein Beispiel für einen Medium Shot. Ein Cowboy in einem kleinen Geschäft in Palm Springs, CA.

Close Up

Als Bild nach dem Establishing Shot könntest du als Kontrast zur Weitwinkel Aufnahme ganz nahe ran gehen. Die Bildwirkung ist ein starker Kontrast zum Wide shot. Durch die Nähe werden Emotionen und Gesichtsausdruck besonders gut fotografisch dargestellt.

Position und Größe des Hauptmotives

Eine hervorragende Möglichkeit, eine Geschichte zu erzählen ist, wie du das Hauptmotiv deines Fotos im Bildausschnitt positionierst oder in Bezug zu anderen Motiven setzt. Damit kannst du eine bestimmte Aussage unterbewusst transportieren. Eine Person groß im Vordergrund, etwas von unten fotografiert und zwei weitere, kleinere Personen dahinter. So wird die Hauptperson als Leader inszeniert.


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