Einen nebeligen Herbsttag zum Leuchten bringen

Der Herbst ist schon etwas fortgeschritten. Es ist ein nebeliger Tag, trotzdem beschließe ich, einen kleinen Fotospaziergang zu machen. Ich möchte herausfinden, ob ich an so einem grauen Tag auch wirklich attraktive Detailaufnahmen in der Natur schießen kann.

Meine Ausrüstung für dieses Training ist recht simpel: Meine Kamera (Canon EOS 7D Mk II), das Sigma 105 mm Makro und ein entfesselter Blitz, den ich mit einem Fernauslöser von Yongnuo auslöse. Mein Stativ darf natürlich nicht fehlen. Mehr zu meiner Kameraausrüstung. Zusätzlich noch ein Neuzugang in meinem Fotozubehör: Gels. Dazu später mehr.

Die Idee ist, trotz des grauen Wetters Fotos zu machen, die auch an einem sonnigen Tag zur goldenen Stunde entstanden sein könnten.

Hier sind die Ergebnisse:

 

Ich bin sehr zufrieden mit den Aufnahmen. Wie habe ich es gemacht?

Das Licht kommt von einem entfesselten Blitz. Je nach Motiv war der Blitz sehr nahe dran oder etwas in Entfernung positioniert. Um die graue Stimmung etwas freundlicher zu machen, habe ich ein double CTO (color temperature orange) Gel vor den Blitz gepackt. Diese Gels sind farbige Folien, welche die Lichtfarbe des Blitzlichts verändern. Zusätzlich habe ich bei einigen Fotos den Weißabgleich manuell zwischen Kunstlicht und Tageslicht variiert, um unterschiedliche Wirkungen zu testen.

Entfesseltes Blitzgerät mit Gel.

Lichtformer habe ich keinen verwendet, da ein „nackter“ Blitz ohnehin am besten das harte Licht der Sonne imitiert. Die Lichtrichtung war meist leicht von oben oder beinahe waagrecht, wie es bei einem Sonnenuntergang der Fall wäre.

Das Ergebnis hat mich sofort bei der Beurteilung der Fotos am Display erfreut. Blätter leuchten saftig grün, der Himmel im Hintergrund wirkt blau. Keine Spur von trostlosem grau.

Positiver Nebeneffekt: Durch die Verwendung eines Blitzes, konnte ich mit recht niedriger ISO und mit kurzen Belichtungszeiten fotografieren. Das wäre sonst an diesem Tag nicht möglich gewesen.

Nur zur Sicherheit: Diese Fotos wurden am Computer nur noch sehr minimal nachbearbeitet (nachgeschärft, Helligkeitskurve eingestellt, kl. Retuschen von störenden Bildelementen). Die Farben habe ich wirklich so durch das Spielen mit dem Weißabgleich und dem Blitz erreicht.

Der entfesselte Blitz beleuchtet die Blätter von hinten.

Der Kontrast ist nicht zu übersehen. Am Display das Foto mit leuchtenden Farben, die natürliche Umgebung ist einfach nur grau.

Was habe ich an diesem Tag gelernt. Mit einfachem Zubehör und ein bisschen Fotowissen kann man aus jeder Situation fotografisch etwas Schönes zaubern. Die heutige Fototechnik gibt uns unglaubliche Freiheiten und es muss nicht alles erst im Computer repariert werden, was nicht unserem Wunschbild entspricht. Vieles ist direkt beim Fotografieren möglich. Versuch es selbst einmal!


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